Dienstag, 08. Oktober, 8:30 Uhr
Das Krisenmanagement von Iberia ist nicht so toll. Besonders, wenn man Singapore Air gewohnt ist. Es war wirklich schwierig Informationen zu bekommen und als wir landeten war der Info-Counter von Iberia bei den Gates schon geschlossen. Unten im Flughafen ist noch ein größerer Schalter, der mit der Flut an Fluggästen schlicht überfordert war. Die Mitarbeiterinnen dort waren wirklich freundlich und bemüht, aber es hat alles super lange gedauert. Ich glaube wir standen dort so 90 Minuten in der Schlange. Mit einem Bus - das lief alles etwas chaotisch - sind wir dann in ein Hotel in der Nähe des Flughafens gekommen. „Everything is included - even a nice dinner and breakfast“ war eine sehr optimistische Beschreibung für eine Plastiktüte mit einem Apfel, einer Tüte Chips, einem Schinkensandwitch und einem Brötchen mit Speck. Für Vegetarier reduzierte sich das immerhin auf Chips und einen Apfel. Immerhin. Auch wenn das alles nicht so perfekt lief - ich habe gute Laune und freue mich jetzt langsam auf zuhause.
Die nächsten Tage gibt es dann nochmal eine kurzes Resümee. Vor allem was ich beim nächsten Mal anders machen möchte.
Montag, 07. Oktober, 15:00 Uhr
„Your Flight is delayed…“ - auf La Palma geht es jetzt leider mit rund 2 Stunden Verspätung los. Das ist insofern etwas ungünstig, dass wir in Madrid den (für heute) letzten Anschluss nach Frankfurt verpassen. Ich bin schon sehr gespannt, wie gut Iberia das regeln wird und wo wir übernachten werden. Ich werde berichten.
Sonntag, 06. Oktober, 17:00 Uhr
Der letzte volle Tag in Santa Cruz. Wir waren heute noch beim Meerwasserschwimmbad Charco Azul, etwa 20 Kilometer nördlich von Santa Cruz. Richtig schön gelegen, toll angelegt und kostenlos. Man merkt hier eindeutig, dass La Palma einfach keine Insel des Massentourismus ist. Sehr cool.
Santa Cruz hat nicht mal 20.000 Einwohner und ist irgendwie richtig gemütlich. Die Strandpromenade ist sehr angenehm, ist gibt ein paar schöne Cafés und gute Restaurants. Das Preisniveau ist hier erstaunlich niedrig. Einen Cappuccino bekommt man meistens für unter 2€. Gestern Abend waren wir Tapas essen. Das war ziemlich lecker, auch wenn sich bei den Kroketten herausgestellt hat, dass sie leider aus Fisch hergestellt waren. Aber kein Problem. Morgen um 15:15 Uhr geht der Flug, wieder über Madrid. Vielleicht kann ich morgen die Zeit am Flughafen nutzen um mal ein kleines Resümee der Fotoreise zu schreiben.
Samstag, 05. Oktober, 17:00 Uhr
Ups. Gestern gab es gar keinen Bericht. Den Donnerstagabend habe ich bis spät in die Nacht mit M31 verbracht. Also der Andromeda Galaxie. Mein erster Versuch (weiter unten) war mit insgesamt 30 Minuten belichtet. Ich bin diesmal auf 90 Minuten gegangen. Das war in unserer Unterkunft ganz entspannt. Ich würde sagen, dass man durch die längere Belichtungszeit insbesondre mehr Farbinformationen ins Bild bekommt. Damit bin ich sehr zufrieden.
Gestern Abend waren wir dann wieder auf dem Roque des los Muchachos. Es war fast windstill, was für die Fotografie absolut vorteilhaft ist. Das Stativ und der Startracker wackeln dann nicht und auch insgesamt muss man nicht ganz so sehr auf alles aufpassen. Pico de la Cruz heißt der Punkt an dem ich fotografiert habe. Der Ort ist richtig toll, aber man muss wirklich sehr aufpassen. 3 Meter hinter dem Fotostandort geht es schätzungsweise 500 Meter in die Tiefe. Ich habe deshalb sprichwörtlich jeden Schritt durchdacht.
Leider - und das war ein kleiner Nachteil - waren keine tiefen Wolken in der Caldera. Dadurch war Los Llanos gut zu sehen. Und eben auch das Licht von dort. Trotzdem habe ich ein ganz nettes Panorama-Bild machen können. Das Bild besteht aus 5x10 Hochformataufnahmen mit jeweils 15 Sekunden Belichtungszeit.
Anschließend waren wir nochmal bei den MAGIC-Telescopes und dem neuen Tscherekow-Arraw. Eines der Teleskope wird gerade aufgebaut und hat noch keine Spiegelflächen. Schade! Denn aus der Position auf der Straße steht man wirklich direkt davor. Und mit seinen 23 Metern Durchmesser sind die Teleskope wirkliche Monster.
Heute mussten wir dann Casa Julián verlassen. María - unsere Gastgeberin - war zum Abschied nochmal dort und hat uns noch frische Äpfel mitgegeben. Diese Unterkunft ist wirklich ein ganz, ganz besonderer Ort und ich bin mir sehr sicher, dass ich nächstes Jahr wiederkommen werde. María habe ich auch immer mal ein paar Astrofotos geschickt und sie möchte sogar eines davon im Haus aufhängen. Wow!
Die Strecke nach Santa Cruz war kurvenreich aber sehr angenehm. Und es fühlt sich richtig schön an, auch mal wieder Leute zu sehen. Santa Cruz ist zwar eine Stadt, fühlt sich aber auch richtig gemütlich an.
Vielleicht gibt es die Gelegenheit morgen früh nochmal den Kometen von der Dachterasse des Hotels zu fotografieren.
Donnerstag, 03. Oktober, 18:00 Uhr
YouTube hat mir gerade ein Video in meinen Feed gespült: https://youtu.be/uEPgjWqUCzY?si=fE4rpRvODxXH0WiT - heute vor genau drei Jahren begann der große Vulkanausbruch im Westen der Insel. Das hatte ich so gar nicht auf dem Schirm.
Gestern Abend waren wir wieder auf dem Roque des los Muchachos. Eigentlich wollte ich am Pico de la Cruz fotografieren. Das ist ein Aussichtspunkt im Osten des Kraterrandes. Leider war es dort so windig, dass es fast unmöglich war sinnvoll irgendwas mit der Kamera zu machen. Im Moment sieht es aber so aus, dass es morgen Abend weniger windig sein wird, dann werde ich das nochmal versuchen. Dafür waren in der Nähe der MAGIC- und LST-Teleskope. Beide Teleskop-Typen sind große Luft-Tscherenkow-Teleskope, die mit sehr großen Spiegelflächen (MAGIC: 17 Meter, LST: 23 Meter) Tscherenkow-Strahlung einfangen, die in der Atmosphäre von Gamma-Strahlung erzeugt wird. Das technisch spannende: Die Photodetektoren - im Grunde auch einfach spezialisierte Digitalkameras - können einzelne Photonen erkennen. Das ist schon ziemlich fancy.
Jedenfalls war es dort ein bisschen windgeschützter und wir konnten trotzdem ein paar Langzeitbelichtungen machen. Ich war auch ganz happy mit einem Panorama kurz nach Sonnenuntergang, bei dem man die Größe des Areals des Observatoriums ganz gut erkennen kann. Für Fotos mit dem Startracker war es aber zu windig. Ich habe es versucht, aber das Stativ samt Kamera hat vibriert. Keine Chance. Für heute Abend habe ich mir vorgenommen nochmal die Andromeda-Galaxie zu fotografieren. Beim letzten Mal hatte ich 30 Aufnahmen gemacht. Das will ich heute nochmal verdoppelt und vielleicht auch die einzelnen Belichtungszeiten etwas verlängern.
Mittwoch, 02. Oktober, 15:00 Uhr
Der gestrige Tag war ziemlich entspannt. Nachdem wir am Abend zuvor erst sehr spät vom Roque des los Muchachos zurückgekommen waren haben wir erstmal ausgeschlafen und waren am Nachmittag mal in Santo Domingo. Dort gibt es ein kleines Lokal in dem es wirklich seeeeehr gute Pfannkuchen gibt. Perfekt. Das Örtchen selbst ist auch richtig entspannt. Hier im Norden der Insel gibt es eigentlich gar keinen Tourismus. Das ist ein irgendwie auch seltsames Gefühl, wenn man es doch gewohnt ist Leute um sich zu haben.
Am Abend haben wir dann Astrofotos im Garten gemacht. Tatsächlich sehr komfortabel - Star Tracker einnorden und dann auf der Couch auf die Dunkelheit warten. Besser geht's fast gar nicht.
Ich hatte mir vorgenommen die Andromeda Galaxie nochmal etwas ambitionierter zu fotografieren. 30 Bilder mit 60 Sekunden Belichtungszeit mit dem 135er bei Blende 2.0. Dafür habe ich mir von Anna die Sony Alpha 6400 ausgeliehen. Das ist keine Kamera mit Kleinbildformat-Sensor sondern ein APS-C-Modell. Für den Anwendungsfall aber super, weil die Abbildung direkt etwas größer ist. Gegen 22 Uhr habe ich die Aufnahmen gestartet. Eine halbe Stunde später erstellte ich noch 10 Darkframes. Das sind Fotos mit aufgesetztem Objektivdeckel. Das klingt erstmal seltsam, ist aber für den späteren Verarbeitungsprozess von Vorteil. Auf diesen Darkframes ist - vereinfacht gesagt - die spezielle "Rauschsignatur" der Kamera festgehalten. Die Stacking-Software nutzt diese Info dann, um das Rauschverhalten des Ergebnisses nochmal zu verbessern.
Dierk - er ist ein Astrofoto-Guru - hat mich dann noch auf eine andere Stacking-Software gebracht: Astro Pixel Prozessor. Übrigens hat Dierk mich vor fast 20 Jahren zur Fotografie gebracht. Ich fand das zunächst total verrückt, wie man so viel Zeug auf Berge schleppt um am Ende "nur" ein Bild zu haben. Aber es ist eben doch mehr, als nur ein Bild. Auf das Ergebnis bin ich übrigens richtig stolz:
Dienstag, 01. Oktober, 18:00 Uhr
Typischerweise geht Autofahren hier auf La Palma so: Kurve, Kurve, Kurve. Wahlweise dabei steil bergauf oder bergab. Manchmal gibt es sogar Schilder, die darauf hinweisen, dass es für die nächsten x Kilometer kurvig sein könnte. Apropos: Gestern Abend waren wir auf dem Roque des los Muchachos. Ich habe kürzlich einen Podcast mit einem Astrophysiker gehört, der oben bei den Observatorien arbeitet. Er kommt ursprünglich aus Bayern und hat Roque des los Muchachos mit "Felsen der Lausbuben" übersetzt.
Von unserer Unterkunft bis nach Oben sind es nur 4 Kilometer Luftlinie. Zumindest horizontal gemessen. Dazwischen liegen nochmal 1300 Höhenmeter. Der Straßenweg ist rund 18 Kilometer und führt über unzählige Kurven nach oben. Die Fahrt hat erstaunlich gut funktioniert und wir sind keinem anderen Auto begegnet. Ich hatte auch schon eine Idee vom ersten Fotospot und wir konnten dort sehr komfortabel parken. Der kleine Seat ist ein bisschen höher und das ist für die Straßen hier einfach super. Als wir um 20 Uhr oben waren fing die Sonne gerade an unterzugehen. Angemessen dunkel ist es im Moment so ab 21:20 Uhr, so dass wir dann noch ein bisschen Zeit totschlagen mussten. Ich habe die Pause aber sinnvoll genutzt und schonmal den Startracker "polar-aligened", also nach Norden ausgerichtet. Das geht ganz gut, weil man Polaris schon relativ früh am Nachthimmel sieht. Für mich selbst war spannend zu merken, wie Handgriffe aus meiner Vermessungstechnikerausbildung irgendwie noch sitzen (Danke Jörg! 📐). Stativ mit der Dosenlibelle in die Waage bringen - Check. Trotz einsetzender Dunkelheit und mittelmäßigem Wind gar kein Problem. Anzielen des Polarsterns - Check. Und dann geht es echt schnell: Es dauert nur wenige Minuten, bis man die Milchstraße erkennen kann. Verrückt.
Ich habe mit zwei Kameras gleichzeitig fotografiert: Auf dem Startracker hatte ich die A7III mit dem 50/1.2GM. Dort habe ich jeweils Belichtungen von 3 x 120 Sekunden gemacht. Auf dem anderen Stativ hatte ich die A7c mit dem 24/1.4GM oder dem 14/1.8GM. Damit habe ich Intervalaufnahmen mit jeweils rund 15 bis 20 Sekunden gemacht, um die Bilder stacken zu können.
Mit den Ergebnissen bin ich ganz zufrieden (siehe unten). Heute soll sieht es in fast allen Wettermodellen so aus, als gäbe es hohe Wolken. Das ist eher ungünstig. Deshalb werden wir heute entspannt den Abend hier in dem kleinen Haus genießen. Wenn es hier aufklaren sollte, dann möchte ich später am Abend nochmal versuchen die Andromeda-Galaxie ordentlich zu fotografieren.
Montag, 30. September, 17:00 Uhr
Den gestrigen Abend haben wir wieder ganz im Süden bei "Les Salines" verbracht. Auf dem Panorama-Bild mit dem Leuchtturm sieht man, wie ein paar Wolken reingezogen sind. Ich hatte nämlich den Plan nach dem Sonnenuntergang auf einer Straße Fotos mit der Milchstraße zu machen. Und tatsächlich, der Himmel hat aufgeklart. Perfekt. Ich habe dann ein paar Fotos mit 14mm und 24mm gemacht. Mit dieser Brennweite kann man noch so 20-30 Sekunden belichten, ohne dass die Sterne zu sehr zu Strichen "verkommen". An die Qualität von "getrackten" Fotos kommt das aber nicht ran.
Heute sind wir in den Norden gefahren. Die Route führte über die LP-2, eine der Inselhauptstraßen. Allerdings ist die LP-2 durch den Vulkanausbruch vor ein paar Jahren immer noch zerstört und wir mussten eine Umleitung fahren. Das hat gut funktioniert, auch wenn Google Maps hier tatsächlich keine so gute Hilfe ist. Auf dem Weg waren wir noch in Los Lejanos bei Lidl. Denn für die nächsten 6 Tage gibt es keinen Supermarkt in der Nähe. Man ist es gar nicht mehr so gewohnt, für mehr als drei Tage einzukaufen.
Die Unterkunft im Norden ist traumhaft. Auf schon rund 1100 Metern über dem Meeresspiegel gelegen kann man sogar hier im Garten schon gut Astrofotografie betreiben. Allerdings versperrt der Roche des los Muchachos den Blick nach Süden. Aber: Genau deshalb fahren wir heute nach Sonnenuntergang hoch. Für die Rund 18 Kilometer braucht man mindestens 30 Minuten. Es gilt nämlich unzählige Kurven und nochmal über 1000 Höhenmeter zu überwinden. Ich bin ja so froh, dass wir ein Auto mit Automatikschaltung haben. Der Seat hat auch genug Leistung um problemlos die steilen Passagen zu meistern. Ich kann mich noch erinnern, wie sehr anstrengend die Tour beim letzten Besuch war. Damals hatten wir einen kleinen Kleinstwagen. Das war sehr anstrengend. Ich bin kein PS-Freak, aber moderate Leistung tut hier einfach gut.
Sonntag, 29. September, 17:00 Uhr
Natürlich hatte ich mir für gestern Abend auch Astrofotos vorgenommen. Gerne irgendwo mit schöner Landschaft im Vordergrund, zur Not auch ein paar Experimente auf der Terasse. Beides hat nicht geklappt, weil es nach Sonnenuntergang leicht geregnet hat. Schade. Zum Sonnenuntergang waren wir gestern im Süden bei „Les Salines“, das ist so ein Bereich in dem Meersalz hergestellt wird. Es gibt zwei Wege dorthin. Beide sind ziemlich kurvenreich.
Heute waren wir am Vormittag bei einem Vulkan der hier im Süden schon mehrfach ausgebrochen ist. Man kann auch hoch auf den Kraterrand wandern und hat von dort einen tollen Ausblick. Das hat sich wirklich gelohnt. Heute Abend habe ich wieder die Idee, dass wir Astrofotos machen. Dafür habe ich heute am Nachmittag einen Ort in der Nähe des Vulkans gesucht und gefunden. Sollte das Wetter mitspielen, könnte das ein gutes Bild werden. Dieser Ort eignet sich übrigens auch für den Sonnenaufgang, denn mit ein bisschen Glück kann man Tschuchinshan-Atlas sehen. Das ist ein Koment, der sich gerade der Sonne nähert und kurz vor Sonnenaufgang aufgeht. Wir werden sehen, denn dafür muss natürlich das Wetter mitspielen.
Morgen geht es dann in den Norden. Das ist nochmal höher und die Erwartung ist, dass es dort auch noch wolkenfreier sein wird.
Wie schon erwartet - die Straßen hier sind steil. So steil, dass man die Straße zu dem Häuschen fast nicht laufen kann. Ohne Übertreibung. Das Auto schafft das zum Glück problemlos, allerdings muss man manuell in den ersten Gang gehen. Die Automatik kommt damit irgendwie nicht so gut klar und schaltet wohl intuitiv erstmal in den zweiten Gang.
Samstag, 28. September | 13:00 Uhr
Die erste Unterkunft hat eine wunderbare Terasse mit Blickrichtung Süden. Perfekt um die Milchstraße zu sehen. Gestern Abend zum Sonnenuntergang zogen dann Wolken auf. Das sah zwar auch schick aus, hat aber den Blick auf den Sternenhimmel versperrt. Als ich um 22 Uhr dann nochmal aus dem Fenster schaute, war ich sofort hellwach. Man kann die Milchstraße mit bloßem Auge sehen. Wow. Das führte dazu, dass ich nochmal zwei Stunden draußen verbracht habe.
Ich hatte mir vorgenommen, mich nochmal intensiv mit dem Star Tracker zu beschäftigen. Ein Star Tracker ist ein Gerät, welches die Erddrehung auszugleichen um längere Belichtungszeiten hinzubekommen, ohne die Sterne als Striche abzubilden. Manchmal nennt man das auch „Nachführung“. Mit einem kleinen Fernrohr - dem Polsucher - richtet man den Star Tracker genau nach Norden aus, indem man Polaris - den Polarstern - anvisiert. Ein Schrittmotor in dem Gerät dreht die Kamera dann genau mit einer Geschwindigkeit von einer Umdrehung pro 24 Stunden und gleicht damit die Erddrehung aus. Und das hat auf Anhieb gut funktioniert. Ich habe ein paar Fotos vom Milchstraßenzentrum gemacht und auch Andromeda - unsere Nachbargalaxie - gut fotografieren können. Trotzdem ist es wirklich eine Herausforderung, in totaler Dunkelheit die Technik zu bedienen. Selbst ein harmloser Objektivwechsel wird schnell zur Herausforderung.
Heute ist der Plan, nochmal in den Süden zu fahren. Dort gibt es „Les Salines“ - dort wird Salz produziert. Auf dem Weg will ich auch nochmal nach einem Spot für heute Abend Ausschau halten. Ich habe Lust auf Milchstraßenfotos mit Landschaft, dafür sollte es aber strommastfrei sein.
Zum Frühstück hatten wir Obst von den Kanaren. Bananen, Mangos und sogar Drachenfrüchte wachsen hier. Sehr gut!
Freitag, 27. September | 18:00 Uhr
Angekommen! Der Tag lief super und wir sind entspannt. Aber der Reihe nach.
Vor ziemlich genau zwei Jahren gab es nämlich schonmal einen Astrofoto-Versuch hier auf La Palma. Das war damals ziemlich gut geplant - vielleicht sogar perfekt geplant. Zumindest die Dinge, die man planen kann. Das Wetter gehört nicht dazu. Ein Tropensturm hat damals das Projekt vermasselt. Aber - wir hatten einiges über La Palma gelernt. Zum Beispiel, dass man hier einen Mietwagen mit Automatikschaltung fahren möchte.
Der Flug mit Iberia geht über Madrid, startet aber schon recht früh in Frankfurt. Wir hatten deshalb ein Hotel bei Gateway Gardens genommen. Und das war super. Von dort kann man sogar den knappen Kilometer zum Terminal 2 einfach laufen. Für einen kurzen Trip auf die kanarischen Inseln habe ich erstaunlich viel Gepäck dabei: Mehrere Stative, einen Startracker, Akkus, zwei Kameras, vier Objektive - dazwischen haben zum Glück noch Unterhosen und Socken für 10 Tage Platz gefunden. 21 Kilogram. Da war also noch etwas Luft.
Mietwagen abholen hat auch prima funktioniert. Das erste Mal hatte ich bei Sixt gebucht. Vor Ort läuft es dann aber doch über „Top Car“, einen regionalen Anbieter. Also haben wir dieses Mal direkt dort gebucht und haben auch genau das Fahrzeug bekommen, welches wir wollten. Ein Seat Arona. Der ist nicht so groß (das ist prima für die kurvigen Straßen), aber ein bisschen höher als ein Kompaktwagen (das ist prima für die steilen Straßen). Bei Lidl - es gibt genau zwei auf der Insel - haben wir noch groß eingekauft und sind nach Las Indias gefahren. Hier ist jetzt der erste Stopp für drei Nächte. Las Indias ist ziemlich im Süden, liegt aber schon auf rund 500 Metern über dem Meeresspiegel. Der Blick von der Terasse ist fast perfekt - wäre der Strommast nicht.
Der Plan für die nächsten Tage ist: Heute Abend will ich auf der Terasse ein bisschen meine Technik checken und erstmal ankommen. Ab Montag geht es dann hoch in die Berge. Dann wird‘s spannend. 🌄